Ein Ingenieurbüro für Unfallrekonstruktion widmet sich naturgemäß erst einmal der Rekonstruktion von Straßenverkehrsunfällen, also der detaillierten, individuellen Betrachtung des Einzelfalls. Dabei tauchen jedoch immer wieder Fragen auf, die sich auf Basis des bestehenden Wissens nur unbefriedigend beantworten lassen, also etwa die Frage, wie schnell ein Motorradfahrer auf einer modernen Maschine eine bestimmte Kurve nehmen konnte.

Solche Fragen können oft nicht im Rahmen des Gutachtenauftrags untersucht werden, weil Zeit und Kostenvorschuss nicht reichen. Offizielle Forschung gibt es in der Unfallrekonstruktion nicht, denn für bereits geschehene Unfälle interessiert sich in der (Forschungs-) Politik niemand. Wenn wir es also genauer wissen wollen, bleibt uns deshalb nur eins: Das Problem eigenhändig näher zu erforschen.

Obwohl dies nicht unsere eigentliche Aufgabe ist und das Unterfangen als solches finanziell fruchtlos bleibt, lassen uns viele Sachen dennoch keine Ruhe, bis sie näher untersucht sind. Etliche Diplomarbeiten und zahlreiche Veröffentlichung zeugen von unserem leidigen Hang zum Grundsätzlichen …